Der Meeting-Ablauf

Alle, die mitmachen wollen, setzen sich auf annähernd gleicher Augenhöhe – Ältere wie auch Kinder – an einem Tisch im Raum, der frei von Substanzen, anderen Störfaktoren und Ablenkungsmöglichkeiten ist, im Kreis auf.

Sehr wichtig ist auch die konkrete Bestimmung der Anfangs- und Endzeit des Meetings. Wir empfehlen 90 Minuten. Einer der Anwesenden übernimmt die Sprecherfunktion und eröffnet die Zusammenkunft mit den Worten:

„Wir wollen mit der Aussprache beginnen.“

Nachdem Ruhe eingekehrt ist, fährt der Meetingsprecher unter Nennung seines Vornamens fort:

  • „Ich bin … (Vorname). Schön, dass wir jetzt alle hier sind!“
  • Er liest die Präambel von SAG7 laut vor.„Anonyme Hochsensible sind eine Gemeinschaft von Menschen, die miteinander ihre Erfahrung, Kraft und Hoffnung teilen, um sich selbst und anderen zur Genesung zu verhelfen.Die einzige Voraussetzung für die Zugehörigkeit ist der aufrichtige Wunsch, mit selbst- und fremdschädigendem Verhalten aufzuhören. Die Gemeinschaft erhält sich durch Förderungen, Spenden und eigene Zuwendungen. Die Selbsthilfe ist kostenlos und anonym.

    Die Gemeinschaft ist mit keiner Sekte, Konfession, Partei, Organisation oder Institution verbunden; sie will sich weder an öffentlichen Debatten beteiligen noch zu irgendwelchen Streitfragen Stellung nehmen.

    Unser Hauptzweck ist, unsere Hochsensibilität bewusst zu leben und andere bei ihrer Bewusstwerdung zu begleiten.“

  • Nun stellt er die vier Fragen:
    1. Sind alle Störquellen vom Tisch?
    2. Möchte jemand an meiner Stelle den Chair übernehmen?
    3. Hat jemand einen Themenwunsch?
    4. Möchte jemand gleich etwas sagen?

Folgender Satz wird nun laut vorgelesen:

  • „Was wir hier hören, wen wir hier sehen, wenn wir gehen: wir lassen es hier. Alles, worüber wir jetzt sprechen, bleibt auch hier.“
  • „Hochsensibilität per se ist weder Charakterfehler noch Krankheit, sondern ein markanter Wesenszug, der uns mit der Geburt in die Wiege gelegt wurde.“

Wir machen uns bewusst, dass Hochsensibilität eine Besonderheit der Reizverarbeitung ist. Das bedeutet aber nicht, dass HSP immer gesund sind: Genau wie andere Menschen können auch Hochsensible erkranken. Hochsensibilität und psychische Erkrankung können also zusammen auftreten. So werden Menschen, die sich selbst als hochsensibel empfinden und psychisch auffällig sind, berechtigterweise oftmals mit Zweifeln und Kritik konfrontiert, nämlich als zu anspruchsvoll, besonders zartbesaitet, auffallend überempfindlich und vulnerabel, bis hin zu trendorientiert, exzentrisch, wahn- oder schwachsinnig. Eine tiefgehende Informationsverarbeitung und raschere Reizüberflutung haben Auswirkungen auf viele Bereiche, wie beispielsweise die Wahrnehmung, Weltanschauung, Persönlichkeitsentwicklung oder das Denken, Fühlen und Handeln von Betroffenen. Dadurch stellt die Hochsensibilität sowohl für HSP als auch für die Gesellschaft eine große Herausforderung dar (Parlow 2003). Als Teil des Temperaments bestimmt die Sensibilität immer auch den individuellen Umgang mit Gefühlen, die Stärke des Antriebs, die Kontrollfähigkeit und das Verhalten eines Menschen. Mit zunehmendem Alter nimmt auch die Sensibilität des Menschen zu.

Demnach richtet sich das 12-Schritte-Programm von SAG7 an alle Menschen, die – völlig unabhängig vom Sensibilitätsgrad – einfach über ihre Erfahrungen reden und ihre bisherige Einstellung zum Leben unter dem Licht neuer Erkenntnis beleuchten wollen. So wird Genesung durch Transparenz wirksam.

Wir melden uns beim Sprecher mit kurzem Handzeichen, wenn wir etwas sagen wollen. Wenn wir an der Reihe sind und unsere Erfahrungen geteilt haben, dann beenden wir unsere Äußerung mit einem einfachen „Danke“. Das ist das Zeichen für die anderen, dass der jeweilige Redner mit seinen Ausführungen vorerst fertig ist.

Einer spricht, die anderen hören zu. Dazwischenreden und Diskussionen sind nicht vorgesehen. Niemand wird unterbrochen, indem wir ihm vielleicht mit unserer persönlichen Meinung ins Wort fallen.

Unterbrechungen sind nur in äußersten Fällen durch den Sprecherdienst erlaubt. Er herrscht nicht, sondern führt begleitend. Wortbeiträge, die gegen Traditionen, andere Menschen, deren Einstellung, Geschlecht, soziale Herkunft, körperliche oder geistige Beschaffenheit gerichtet bzw. beleidigend sind, sowie persönliche Angriffe, Kritiken und Themen ohne Bezug zum Thema, sind unerwünscht.

Wir ziehen nicht über Nichtanwesende her und bemühen uns, über unsere ganz persönlichen Gefühle und Gedanken zu sprechen. Wie wir uns in einer gewissen Situation oder durch eine etwaige Handlung gefühlt haben und was sie in der Folge in uns bewirkt und mit uns gemacht hat. Du-Botschaften sind zu unterlassen, die Artikulation in Ich-Botschaften zu üben. Das kommt einem anfänglich sehr befremdlich vor, doch wie ihr bald sehen werdet, bewirkt das gewahre Wunder.

Anschließend liest der Sprecher den 1. unseres 12-Schritte-Programms. Das Faltblatt wird weitergereicht und jeder Freund liest den jeweils nächsten Schritt. Natürlich nur, wenn er will, ansonsten gibt er dieses einfach weiter.

Der Sprecher beginnt nun damit, seine ganz persönlichen Erkenntnisse, Empfindungen, Gedanken und Gefühle zum jeweiligen Schritt und Thema zu eröffnen. Jeden Monat ein neuer Schritt. Er bringt seine Erfahrung ein. Er beendet seinen Beitrag mit den Worten:

„Danke fürs Zuhören. Ich bitte euch nun, gemeinsam Erfahrung, Kraft und Hoffnung zu teilen. Die Aussprache gehört uns.“

In den Aussprachen werden augenblickliche Ärgernisse ebenso verbal ausgedrückt wie Erfreuliches. Alles, was sich auf uns selbst bezieht, ist willkommen. Familienmitglieder können ausdrücken, was ihnen am Herzen liegt und sich in geschützter Atmosphäre ihren Verwandten und Angehörigen mitteilen. Ohne dafür kritisiert, gedemütigt, bevormundet, beschämt oder belächelt zu werden. Das Zwölf-Schritte-Programm ist ein Selbstfindungsprogramm für alle Menschen. Es will eine neue Gesprächskultur in unsere Welt bringen, um der menschlichen Gemeinschaft wieder den wesentlichen Sinn und Zweck darin zu vermitteln. Dazu braucht es geschützte Begegnungszonen in entspannter Atmosphäre, in denen sich sowohl Hochsensible als auch Nichthochsensible ihre Sichtweisen, Erfahrungen und Anschauungen äußern und näherbringen trauen.

Nun folgen die Wortbeiträge der Freunde, die sich zuvor durch kurzes Handzeichen beim Sprecher angemeldet haben. Die Wortmeldungen beginnen in der Regel damit, dass der Freund seinen Vornamen nennt und hinzufügt: „Ich bin HOCHSENSIBEL.“ Vorausgesetzt, er ist bereits zu der Einsicht gekommen, dass dies für ihn zutrifft. Hat er zu Ende gesprochen, kommt ein „DANKE.“

Weiter geht es mit einer kurzen Empfehlung über Sponsorschaft, einer kurzen Erklärung von Hochsensibilität als genetische Erbanlage oder auch dem Lesen eines Abschnittes aus SAG7 Literatur.

Zur vereinbarten Zeit beendet der Sprecher das Meeting mit den Worten:
„Danke für die Aussprache. Kommt wieder. Es wirkt.“

Er fährt damit fort:
„Wir wollen das heutige Meeting mit unserem Gelassenheitsspruch beenden.“

  • Alle Anwesenden erheben sich, stellen sich im Kreis auf und sprechen gemeinsam den Gelassenheitsspruch:

Bitte gib mir die Gelassenheit,
Dinge hinzunehmen, die ich nicht ändern kann,
den Mut, Dinge zu ändern, die ich ändern kann,
und die Weisheit, das eine vom anderen zu unterscheiden.
Danke!

Bewusste 24h
Kommt wieder, es wirkt!

  • Zum Ende des Meetings lässt der Sprecher den „Hut“ herumgehen für die Spenden. Dann sagt er „SAG7 erhält sich durch eigene Spenden. So steht es in unserer 7. Tradition.“.

Alle, die mitmachen wollen, setzen sich auf annähernd gleicher Augenhöhe – Ältere wie auch Kinder – an einem Platz im Raum, der frei von Lebensmitteln, anderen Störfaktoren und Ablenkungsmöglichkeiten ist, im Kreis auf.

Sehr wichtig ist auch die konkrete Bestimmung der Endzeit des Meetings.

Einer der Besucher oder Familienmitglieder übernimmt die Sprecherfunktion und eröffnet die Zusammenkunft „Wir wollen mit der Aussprache beginnen!“. Nachdem Ruhe eingetreten ist, fährt er fort:

„Ich bin ……………………… Schön, dass wir jetzt alle da sind.“

Nun stellt er die 4 Fragen:

  1. Sind alle Mobiltelefone ausgeschaltet?
  2. Möchte jemand statt mir das Meeting halten?
  3. Hat jemand einen Themenvorschlag?
  4. Möchte jemand gleich etwas sagen?

Folgende Punkte werden nun laut vorgelesen:

  • Was ich hier höre, wen ich hier sehe, wenn ich gehe, dann lass ich es hier. Alles worüber hier gesprochen wird, bleibt auch hier.
  • Sensibilität ist keine Charakterschwäche, sondern eine genetische Veranlagung des Menschen und ein Geschenk unserer Natur. Du bist nicht schuld oder krank. Du bist begabt. Sprich davon, es wirkt.
  • Wir melden uns mit kurzem Handzeichen, wenn wir etwas sagen wollen. Einer spricht, die anderen hören zu. Dazwischenreden und Diskussionen sind nicht vorgesehen. Niemand wird unterbrochen, indem wir ihm vielleicht mit unserer persönlichen Meinung ins Wort fallen. Unterbrechungen sind nur in äußersten Fällen durch mich erlaubt. Ich herrsche nicht, ich begleite führend. Wortbeiträge, die gegen Traditionen, andere Menschen, deren Einstellung, Geschlecht, soziale Herkunft oder körperliche sowie geistige Beschaffenheit gerichtet und beleidigend sind, sowie persönliche Angriffe und Themen ohne Bezug zum Thema, sind unerwünscht. SPRICHT NICHT ÜBER ANDERE – REDE VON DIR. Wir sprechen nicht über Menschen, die nicht anwesend sind.

Nun beginnt der Sprecher mit einer kurzen Erklärung von Hochsensibilität als genetische Erbanlage, dem Lesen eines Schrittes aus dem Programm oder aus der Grundlagenliteratur. Er beginnt damit, von seinen ganz persönlichen Erkenntnissen, Empfindungen, Gedanken und Gefühlen zu diesem Thema zu sprechen. Er beendet seinen Beitrag mit den Worten: „DANKE fürs ZUHÖREN. ICH BITTE UNS NUN, GEMEINSAM ERFAHRUNG, KRAFT und HOFFNUNG zu teilen. DAS MEETING gehört EUCH.“

Nun folgen die Wortbeiträge der Freunde, die sich zuvor durch kurzes Handzeichen beim Sprecher angemeldet haben. Die Wortmeldungen beginnen in der Regel damit, dass der Freund seinen Vornamen nennt und hinzufügt: „ICH BIN SENSIBEL“. Vorausgesetzt, er ist bereits zu der Einsicht gekommen, dass dies für ihn zutrifft. Hat er zu Ende gesprochen, kommt ein „DANKE“.

Daraufhin bittet der Sprecher den nächsten um seinen Beitrag.

Worüber reden nun die Anwesenden im Meeting?

Über alles, was ihnen wichtig ist. Vor allem aber über ihre Gefühle, Gedanken und tief in ihrem Inneren verborgen gehaltenen Empfindungen. Vielleicht sprechen sie von der Zeit ihres Lebens, als sie an einem Leiden gelitten haben, weil sie sich noch nicht selbst annehmen konnten. Oder von der Zeit danach, ihrem Weg in ein bewusstes, achtsames und nüchternes Leben, nachdem sie gelernt hatten, im JETZT die Möglichkeit der freien Wahl zu haben. Augenblickliche Ärgernisse werden ebenso gefühlsmäßig ausgedrückt wie Erfreuliches. Alles, was sich auf uns selbst bezieht, ist willkommen. Familienmitglieder können ausdrücken, was ihnen am Herzen liegt und sich in geschützter Atmosphäre ihren Verwandten mitteilen. Ohne dafür kritisiert, gedemütigt oder ausgelacht zu werden. SAG7 ist ein Selbstfindungsprogramm für sensible Menschen. Es will eine neue Gesprächskultur in die Welt der Menschen bringen, um DEM eigenen LEBEN wieder SINN zu GEBEN. Schweigen ist eisern, REDEN IST GOLD.

Zur vereinbarten Zeit beendet der Sprecher das Meeting mit den Worten: „DANKE für die Aussprache. Kommt wieder. Es wirkt.“

Alle Anwesenden reichen sich die Hände und sprechen gemeinsam den Gelassenheitsspruch:

Bitte gib mir die Gelassenheit,
Dinge hinzunehmen, die ich nicht ändern kann,
den Mut, Dinge zu ändern, die ich ändern kann,
und die Weisheit, das eine vom anderen zu unterscheiden.
Danke!

Uns ist ein Tippfehler passiert: „SprichT nicht über andere, rede von dir.“
Wir haben ihn nicht korrigiert. Denn eines ist gewiss: Wenn du dich an diesem Fehler gestoßen hast, bist du ganz bestimmt feinfühlig 😉